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Malen mit Freunden und Kollegen
Wolfgang Baxrainer

Wie diese Freundschaft mit Wolfgang Baxrainer zustande gekommen ist, lässt sich nicht mehr so ganz genau rekonstruieren. Vermutlich über das Internet, wie so viele Dinge im Leben. Nicht immer der große Segen, aber in diesem Fall Glück.

Stück für Stück sind wir uns, ebenfalls wieder über das Internet, mit Mails und Skype näher gekommen. Bindeglied ist unsere Vorliebe für das Aquarell, wobei wir fast identische Meinungen und die gleichen Vorbilder haben. So gesehen beste Voraussetzungen.

Bei einem gemeinsamen Malkurs bei LvB im Frühjahr reifte der Gedanke, doch einmal einige Tage malend miteinander zu verbringen. Wolfgang wohnt in Hallein bei Salzburg und hat ringsum eine der herrlichsten Landschaften mit eben solchen Motiven, die man sich denken kann. Er sieht es zwar etwas weniger enthusiastisch, da Bekanntes bekanntlich weniger aufregend erscheint. Nachdem ich hier die Gegend so gut wie "abgegrast" habe, war es eine mehr als willkommene Abwechslung neue Motive für die Galerie zu erstellen.

Der erste von vier Maltagen war absolut der Hammer. Schönstes Wetter und ein herrliches Motiv am Hochkönig auf etwa 1600 Meter. Zwar erst am Nachmittag begonnen, nach einem leckeren Mittagessen, dafür aber umso intensiver am werkeln. Zwei Motive am Tag haben wir uns für die folgenden Tage als Standard gewählt.
Leider währte die Freude nicht allzu lange, denn schon am nächsten Tag Regenwetter bis zum Ende der Malsitzungen. Dafür jede Menge Kilometer herunter gefahren um Motive in der näheren und weiteren Umgebung zu erkunden und abzulichten für die Indoor-Malerei. Schade, dass die Zeit so schnell verfliegt. Ich hätte es gut und gerne noch ein paar Wochen ausgehalten in dieser Umgebung. Doch leider ruft die Arbeit, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Wenn mich die Malwut packt, werde ich vielleicht noch ein paar Motive dazu stellen. Material ist genügend vorhanden. Allein der Wille zählt.



Bild 1 = Das Auftaktbild am ersten Tag. Eine Hochalm unterhalb des Hochkönigmassivs, gegenüber dem Arthurhaus, welches mit dem Auto gut erreichbar ist. Gut, dass an diesem Donnerstag besuchermässig nicht die Hölle los war. Die quer verlaufenden Linien am Hang sind Trittrinnen durch die weidenden Kühe.



Bild 2 = Mein allererstes Outdoor-Hochgebirgsmotiv. Nicht das gelungendste Bild, aber für den Einstieg werde ich es so belassen um eine Vergleichsmöglichkeit für spätere Werke zu haben. Gar nicht so einfach gewesen bei den sich rasch ändernden Lichtverhältnissen immer den richtigen Ton zu treffen.



Bild 3 = Eines meiner Lieblingsmotive. Einfach Klasse, wie dieses kleine Kirchlein hoch über dem umgebenden Gelände trohnt. Da juckt es gewaltig in den Fingern, so etwas muss man einfach malen, ob man will oder ja.



Bild 4 = Nicht ganz so sonnig wie auf dem Bild war die Situation vor Ort. Im Gegenteil, es hat pausenlos geregnet. Schade, denn diese architektonische Rarität ist für sich alleine schon eine Reise wert. Es liegt etwas versteckt auf der Verbindungsstraße von Hallein nach Berchtesgaden.



Bild 5 = Gut Glanegg ist unterhalb des gleichnamigen Schlosses angesiedelt und würde ebenfalls tagelang Motive hergeben. Sowohl außen, als auch im Innenbereich gibt es zahllose Ansichten und Details, die unbedingt noch gemalt werden wollen.



Bild 6 = Keine Ahnung was dieser Schuppen einstmals für Zeiten gesehen hat. Vermutlich weitaus bessere wie im Moment und verwunderlich, dass er noch dort stehen darf. Welches Glück für uns, dass man ihn vergessen hat. Wo findet man noch so eine aufwendige Verschalung mit Dutzenden von ausgesägten Sternen?



Bild 7 = Leider ist mir kein anderer Begriff für die Verwendungsmöglichkeit dieser knorrigen Typen eingefallen, die an den Zufahrten verschiedener Ortschaften im Bereich des Tennengebirges stehen. Angeblich dort, wo es auch Bildhauer gibt zum Gestalten. Ein oder zwei Gesichter sind dabei überdimensional in einen alten Baumstamm geschnitzt.



Bild 8 = Noch ein Motiv von Gut Glanegg, welches oben bereits erwähnt wird. Ebenfalls tagelang könnte man sich dort aufhalten um ein Bild nach dem anderen zu produzieren. Hier handelt es sich um das Südtor mit Kapelle rechts im Vordergrund.



Bild 9 = Die Festung Hohensalzburg überragt weithin sichtbar die Landschaft mit ihrem imposanten Gemäuer. Ausgangs- oder Endpunkt der Schlösserreihe, je nachdem wie man es sieht, die aufgereiht wie die Perlen auf einer Kette davor liegen. Prächtige Bauten, mit denen man sich ebenfalls wochenlang malerisch beschäftigen könnte.



Bild 10 = Ein Blick über die Salzach auf das Bürgerspitalkirchlein in Hallein. Der Turm ist ein wenig schief geraten mit der Zeit, aber spielt noch unentwegt den Wächter über dieses Viertel. Im Vordergrund zu sehen, ganz klein und unscheinbar, der Schuppen von Bild 6.


Albrecht Engelhardt

Vieles beginnt über ein Forum, so auch diese Bekanntschaft mit Albrecht Engelhardt aus Nürnberg. Irgendwann hatte es sich ergeben, dass er öfters im Freilandmuseum in Bad Windsheim anzutreffen ist bzw. seit Jahren schon, (einmal im Jahr Mitte August) dort einen "Tag der Kunst im Freilandmuseum" veranstaltet.

Letztes Jahr war ich um 8 Tage zu früh vor Ort, konnte also diesem Event nicht beiwohnen. Es hatte aber den Vorteil schon einmal die Lage zu sondieren, die Exponate in Augenschein zu nehmen und alles in Ruhe anzusehen. So hatte ich heuer sofort ein paar schöne Stücke im Auge. Leider nicht alle, aber vielleicht ergibt es sich demnächst wieder, dorthin zu fahren um den Rest zu Malen. Ist zwar nicht der nächste Weg, aber er lohnt sich, besonders wenn man sich für diese Art von Museum interessiert.

Es sind Ausstellungsstücke dabei, die ich als Kind noch auf dem Lande erlebt habe. Also es ist nicht alles vollkommen fremd, was dort zu sehen ist. Mich faszinieren die Fachwerkhäuser in ihrer Vielfalt und Ausführung. Dazu immer passend die Umgebung mit Gärten, Weinbergen und Tieren. Ein lebendes Museumsdorf.

Leider habe ich nicht alle 21 Malerinnen und Maler angetroffen (es sollen schon einmal 60 gewesen sein), die Albrecht per Fahrrad besuchte, da sich alle über das weitläufige Gelände verteilt haben. Gegen 17 Uhr sollte eine Ausstellung sein, speziell für die Besucher und der Möglichkeit eines Verkaufes. Ob es zustande kam, kann ich nicht sagen, da ich kurz vorher die Heimfahrt angetreten habe, zumal ein pechschwarzer Himmel nichts Schönes ankündigt und mich promt erwischt hat.

Auch 2012 wieder ein Erlebnis, allerdings etwas wenig Teilnehmer und Besucher allgemein an diesem 5. August. Könnte vielleicht mit dem Wetter zu tun gehabt haben, welches morgens alles andere als freundlich für einen Freiland-Museums-Besuch ausgesehen hat.
Wie könnte es anders sein, habe verschlafen und bin eine Stunde zu spät auf die Straße gekommen. Bei der Hinfahrt, kaum Gegenverkehr auf der bevorzugten Bundesstraße, hatte ich um Ansbach ein ergiebiges Regenloch erwischt. Wäre ich nicht bereits unmittelbar vor dem Ziel gewesen, hätte ich evtl. eine Umkehr ins Auge gefasst.
Am Zielort selbst hatte es dann schon wieder freundlicher ausgesehen. Bis auf ein paar bedrohlich aussehende Wolken gegen Frühnachmittag, den ganzen Tag über herrliches Malwetter. Wie ich immer erwähne, könnte man sich tagelang auf dem Areal aufhalten, so viele herrliche Exponate stehen zum Malen herum.

Albrecht, wie immer, ein umsichtiger Organisator und Lenker im Hintergrund, hatte den Laden voll im Griff. Die obligatorische Vernissage am Ende des Tages ist entsprechend der Teilnehmer kurz ausgefallen. Zeigt aber immer wieder die unendliche Vielfalt der Umsetzungen von einem einzigen Motiv.

Hoffe, dieses Malertreffen wird auch im nächsten Jahr wieder veranstaltet.
Danke Albrecht es war ein schöner Tag!



Bild 1 = Dieses Motiv habe ich mir bei meinem Besuch im letzten Jahr schon als Favorit ausgesucht. Es ist ein kleiner Hof mit einer Schmiede, rechts im Gebäude untergebracht mit offener Front zum Hof. Heute würde man so etwas als Carport bezeichnen.



Bild 2 = Ein sehr schönes Ensemble aus verschiedenen Gebäuden zusammengesetzt. Fantastisch die Fachwerkelemente, die sehr aufwändig gearbeitet sind. Die Füllungen dazwischen sind Flechtwerk und Lehm.


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